Bei der Rallye Finnland setzt die WRC erstmals auf virtuelle Schikanen - In diesen Zonen müssen die Fahrer aber letztlich einmal stark abbremsen
Eigentlich donnern die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) so schnell wie möglich durch enge Gassen, Wälder und über Asphalt, Schotter oder Schnee. Doch manche Wertungsprüfungen sind aufgrund der hohen Geschwindigkeiten zu gefährlich geworden. Bei der Rallye Finnland sollen virtuelle Schikanen die Fahrer bremsen und so die Prüfungen sicherer machen.
Dank dieser Idee wurde die legendäre Ouninpohja-Prüfung wieder freigegeben. Mit der neuen Technologie wird dafür gesorgt, dass in einem bestimmten Bereich kurz auf 60 Kilometer pro Stunde abgebremst wird. Die virtuellen Schikanen wurden bereits in anderen Meisterschaften getestet, unter anderem in der Rallye-Europameisterschaft bei der Rally di Roma.
Die WRC hat das System bereits beim Shakedown in Lettland getestet. Die virtuelle Schikane ist eine Alternative zur herkömmlichen Schikane, bei der große, schwere Hindernisse die Fahrer zum Bremsen zwingen. Allerdings ist die Unfallgefahr dabei sehr hoch. Bei den virtuellen Schikanen gibt es nun Zonen, in denen die Fahrer ohne Hindernisse vor sich stark herunterbremsen müssen.
Eine solche Zone gibt es beim Shakedown in Finnland und auf der Ouninpohja-Prüfung, die zweimal gefahren wird: Es sind die Wertungsprüfungen 13 und 15 am Samstag. Die Prüfung kehrt erstmals seit 2016 in den Kalender zurück und ist mit ihrer legendären Länge von 33 Kilometern und ihrem anspruchsvollen Charakter einzigartig. Allerdings wird sie in entgegengesetzter Richtung gefahren.
Die Strecke ist bekannt für ihre Sprünge und schnellen Kurven. Wegen der virtuellen Schikanen wurde die Prüfung erneut zugelassen. Nicolas Klinger ist beim Automobil-Weltverband FIA für die Sicherheit bei Rallyes zuständig und freute sich über die Anfrage aus Finnland, Ouninpohja wiederzubeleben.
"Wir wissen, dass [die Prüfung] sehr schnell ist. Es geht nicht um die Geraden, aber [die virtuellen Schikanen] sollen dafür sorgen, dass man eine schwierige schnelle Kurve langsamer angeht. So soll das Risiko etwas reduziert werden", erklärt Klinger. Die Sicherheit spielt also die wichtigste Rolle bei der Einführung der virtuellen Schikanen.
Ein weiterer Grund ist die Organisation der realen Schikanen, die Unfallgefahr durch diese Hindernisse auf der Strecke und die möglichen Verzögerungen, wenn die reale Schikane repariert werden muss. Aus diesem Grund sind virtuelle Schikanen in der Rallye-Welt zu einem gängigen Mittel geworden.
"In einigen Ländern werden Strohballen verwendet, aber es wird immer schwieriger, welche zu bekommen. So ein Strohballen wiegt 400 Kilogramm und muss erst einmal bewegt werden. Manchmal sind die Straßen sehr eng und man kann keine Schikanen aufstellen, weil die Straßen nicht breit genug sind", erklärt Klinger.
Bisher wurden virtuelle Schikanen bei Veranstaltungen in Australien, den Niederlanden, Italien und auch in Deutschland eingesetzt. Für viele Rallyefahrer also nichts Neues. Klinger sieht in den virtuellen Schikanen aber noch einen weiteren Vorteil: "Es gibt niemanden, der einen Strohballen verschiebt, sodass die Fahrer dahinter 20 Kilometer pro Stunde schneller durchfahren können.
Es geht also auch um Fairness im Wettbewerb, denn bei der virtuellen Schikane kann sich kein Fahrer einen Vorteil verschaffen. "In Lettland war es für uns kein Test, denn wir wissen, wie sie funktionieren. Sie wurden schon in anderen Ländern getestet und eingesetzt. Es war eher ein Test für die Fahrer", sagt Klinger.
Aber wie funktioniert eine virtuelle Schikane? Die Fahrer werden Markierungen sehen, die ab 300 Metern beginnen. Außerdem wird die Zone im Cockpit angezeigt. Innerhalb von 200 Metern vor der virtuellen Schikane muss der Fahrer auf 60 Kilometer pro Stunde abbremsen. Sobald die 60 Kilometer pro Stunde erreicht sind, darf wieder beschleunigt werden. Ein Verstoß bedeutet eine Zeitstrafe von zwei Sekunden pro überschrittenem Kilometer pro Stunde.
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Eigentlich donnern die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) so schnell wie möglich durch enge Gassen, Wälder und über Asphalt, Schotter oder Schnee. Doch manche Wertungsprüfungen sind aufgrund der hohen Geschwindigkeiten zu gefährlich geworden. Bei der Rallye Finnland sollen virtuelle Schikanen die Fahrer bremsen und so die Prüfungen sicherer machen.
Dank dieser Idee wurde die legendäre Ouninpohja-Prüfung wieder freigegeben. Mit der neuen Technologie wird dafür gesorgt, dass in einem bestimmten Bereich kurz auf 60 Kilometer pro Stunde abgebremst wird. Die virtuellen Schikanen wurden bereits in anderen Meisterschaften getestet, unter anderem in der Rallye-Europameisterschaft bei der Rally di Roma.
Die WRC hat das System bereits beim Shakedown in Lettland getestet. Die virtuelle Schikane ist eine Alternative zur herkömmlichen Schikane, bei der große, schwere Hindernisse die Fahrer zum Bremsen zwingen. Allerdings ist die Unfallgefahr dabei sehr hoch. Bei den virtuellen Schikanen gibt es nun Zonen, in denen die Fahrer ohne Hindernisse vor sich stark herunterbremsen müssen.
Eine solche Zone gibt es beim Shakedown in Finnland und auf der Ouninpohja-Prüfung, die zweimal gefahren wird: Es sind die Wertungsprüfungen 13 und 15 am Samstag. Die Prüfung kehrt erstmals seit 2016 in den Kalender zurück und ist mit ihrer legendären Länge von 33 Kilometern und ihrem anspruchsvollen Charakter einzigartig. Allerdings wird sie in entgegengesetzter Richtung gefahren.
Die Strecke ist bekannt für ihre Sprünge und schnellen Kurven. Wegen der virtuellen Schikanen wurde die Prüfung erneut zugelassen. Nicolas Klinger ist beim Automobil-Weltverband FIA für die Sicherheit bei Rallyes zuständig und freute sich über die Anfrage aus Finnland, Ouninpohja wiederzubeleben.
"Wir wissen, dass [die Prüfung] sehr schnell ist. Es geht nicht um die Geraden, aber [die virtuellen Schikanen] sollen dafür sorgen, dass man eine schwierige schnelle Kurve langsamer angeht. So soll das Risiko etwas reduziert werden", erklärt Klinger. Die Sicherheit spielt also die wichtigste Rolle bei der Einführung der virtuellen Schikanen.
Ein weiterer Grund ist die Organisation der realen Schikanen, die Unfallgefahr durch diese Hindernisse auf der Strecke und die möglichen Verzögerungen, wenn die reale Schikane repariert werden muss. Aus diesem Grund sind virtuelle Schikanen in der Rallye-Welt zu einem gängigen Mittel geworden.
"In einigen Ländern werden Strohballen verwendet, aber es wird immer schwieriger, welche zu bekommen. So ein Strohballen wiegt 400 Kilogramm und muss erst einmal bewegt werden. Manchmal sind die Straßen sehr eng und man kann keine Schikanen aufstellen, weil die Straßen nicht breit genug sind", erklärt Klinger.
Bisher wurden virtuelle Schikanen bei Veranstaltungen in Australien, den Niederlanden, Italien und auch in Deutschland eingesetzt. Für viele Rallyefahrer also nichts Neues. Klinger sieht in den virtuellen Schikanen aber noch einen weiteren Vorteil: "Es gibt niemanden, der einen Strohballen verschiebt, sodass die Fahrer dahinter 20 Kilometer pro Stunde schneller durchfahren können.
Es geht also auch um Fairness im Wettbewerb, denn bei der virtuellen Schikane kann sich kein Fahrer einen Vorteil verschaffen. "In Lettland war es für uns kein Test, denn wir wissen, wie sie funktionieren. Sie wurden schon in anderen Ländern getestet und eingesetzt. Es war eher ein Test für die Fahrer", sagt Klinger.
Aber wie funktioniert eine virtuelle Schikane? Die Fahrer werden Markierungen sehen, die ab 300 Metern beginnen. Außerdem wird die Zone im Cockpit angezeigt. Innerhalb von 200 Metern vor der virtuellen Schikane muss der Fahrer auf 60 Kilometer pro Stunde abbremsen. Sobald die 60 Kilometer pro Stunde erreicht sind, darf wieder beschleunigt werden. Ein Verstoß bedeutet eine Zeitstrafe von zwei Sekunden pro überschrittenem Kilometer pro Stunde.
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Statistik: Verfasst von Redaktion — 31.07.2024, 07:49