Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2024!
Lewis Hamilton siegt in Silverstone, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?
Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!
Den Daten nach zu Urteilen war beim Großen Preis von Großbritannien Lewis Hamilton der schnellste Pilot im Feld mit einem Vorsprung von gerade einmal 0,11 Sekunden pro Runde vor McLaren-Pilot Oscar Piastri. Der Fakt, dass Hamilton am Ende des Rennens mit dem Soft eigentlich auf dem falschen Reifen war, macht dies umso beeindruckender.
Bereinigt man das Rennen um die verschiedenen Strategien und Streckenbedingungen, so dürfte Mercedes etwa eine Zehntel vor McLaren gewesen sein. Red Bull fehlten wohl drei Zehntel auf die Spitze, doch mit der Verstappen-Strategie lag man goldrichtig. Ferrari war hochgerechnet nochmal drei Zehntel dahinter.
Im Mittelfeld zeigte Haas umgerechnet die beste Pace, doch man setzte bei Nico Hülkenberg im letzten Stint auf den schlechteren Soft-Reifen, womit faktisch gesehen Fernando Alonso und Alexander Albon schneller waren. Der Medium hatte jedoch einen Vorteil von ungefähr einer halben Sekunde pro Umlauf.
Auf eine schnelle Runde war Mercedes noch klarer an der Spitze mit einem Vorsprung von 0,21 Sekunden auf McLaren. Während Red Bull etwa vier Zehntel fehlten, konnte Haas mit einer besseren Pace als Ferrari überraschen. Dabei hat Hülkenberg seine letzte Q3-Runde nicht einmal perfekt getroffen, sonst wäre P4 drin gewesen.
Normalerweise wäre der Große Preis von Großbritannien ein klares Einstopprennen geworden, wenn der Regen zu Rennmitte nicht eingesetzt hätte. Die meisten Fahrer nahmen zum Start den Medium-Reifen, um sicher bis zum Regen fahren zu können und keinen unnötigen Boxenstopp davor machen zu müssen.
Die Reifendaten nach dem Rennen zeigen eindeutig: Der Soft war zu keinem Zeitpunkt des Rennens ein guter Rennreifen. Bereits Esteban Ocon und Guanyu Zhou hatten im ersten Stint des Grand Prix große Probleme mit dem Reifenverschleiß, was sich auch im dritten Stint wieder zeigte.
Umso unverständlicher ist daher McLarens Wahl bei Lando Norris pro Soft-Reifen im letzten Stint, obwohl man noch einen neuen Medium in der Hinterhand hatte. Auf diesen Reifen zeigte man bereits im ersten Stint ein sehr gutes Reifenmanagement.
Während McLaren und Ferrari die Reifen im Rennverlauf am meisten schonten, hatte Red Bull gerade zu Rennbeginn wieder einige Probleme. Auf dem Medium hatte Max Verstappen mit Graining zu kämpfen, am Ende auf den harten Reifen war schließlich wieder alles im grünen Bereich.
Im Saisonschnitt ergibt sich beim Reifenmanagement nahezu ein umgekehrtes Bild zur Vorsaison. Im Jahr 2024 ist bisher Ferrari mit großem Abstand das Team mit dem geringsten Reifenverschleiß. In den ersten zwölf Saisonrennen verschlissen die Reifen am SF-24 um gerade einmal 0,072 Sekunden pro Runde.
An vorletzter Stelle ist dafür überraschenderweise Red Bull (0,097). Es ist nun schon mehrfach aufgefallen, dass sich Verstappen gegen Ende eines Stints schwerer tut, weil der RB20 die Reifen härter rannimmt als sein Vorgänger. Dies hilft dafür im Qualifying, wo der Niederländer auch schon acht Mal auf der Pole stand.
Haas, das Problemkind der Vorsaison, hat ebenfalls gute Schritte nach vorne gemacht und liegt bisher im Mittelfeld bei einem Verschleiß von 0,093 Sekunden pro Runde. In den ersten vier Rennen fallen auch Racing Bulls und McLaren positiv auf, wobei Sauber die Pneus eher schneller verschleißt.
Sieht man sich die Durchschnitte der ersten zwölf Rennen an, dann war das Qualifying in Silverstone ein Hinweis auf die schwindende Red-Bull-Dominanz, obwohl Max Verstappen mit einem Schaden am Unterboden nicht sein volles Potenzial ausschöpfen konnte.
Red Bull führt im Qualifyingschnitt weiter, McLaren hat den Saisonrückstand nun aber auf 0,23 Sekunden reduziert. Knapp dahinter folgen Ferrari (+0,3) und Mercedes (+0,37). Gerade die Silberpfeile machen immer mehr an Boden gut.
Bei der Rennpace rücken die Verfolger auch immer näher an Red Bull ran. Mittlerweile fehlen dem McLaren-Team im Schnitt nur noch 0,12 Sekunden pro Runde auf Red Bull. Seit dem Update in Miami sind die beiden Teams laut den Daten praktisch gleich schnell, eher noch mit leichten Vorteilen für das Team aus Woking.
Nach elf Rennen haben sich bei einigen Teams nun klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Red Bull mit Max Verstappen und Sergio Perez ab, wo der Mexikaner im Schnitt 0,629 Sekunden aufgebrummt bekommt.
Das klarste Teamduell im Rennen ist ebenfalls bei Red Bull, wo Sergio Perez nach dem eigentlich starken Saisonstart immer mehr an Boden verliert. Im Renntrimm ist der Mexikaner im Schnitt auch mehr als eine halbe Sekunde pro Runde weg.
Immer enger wird es dafür bei Ferrari, wo Charles Leclerc und Carlos Sainz in beiden Disziplinen praktisch gleich schnell sind. Auch Lance Stroll ist mittlerweile deutlich näher an Fernando Alonso dran als noch zu Saisonbeginn.
Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB20 seine Stärken ausspielen.
Zum einen ist der RB20 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Doch seit diesem Jahr ist auch der Haas auf den Geraden zu einer Rakete geworden und liegt in der Geschwindigkeitsmessung leicht vor dem RB20.
Schlusslicht ist Alpine mit einem Defizit von durchschnittlich 4,2 km/h, was wohl am PS-Defizit des Renault-Antriebes liegen dürfte. Ferrari ist im Vergleich zum Vorjahr etwas langsamer auf den Geraden geworden, möglicherweise zu Gunsten des Kurvengrips und des Reifenverschleißes. Umgekehrt könnte es bei Aston Martin sein, die jetzt auf den Geraden besser sind, dafür die Reifen zu hart rannehmen.
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,55 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.
Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 6,4 Sekunden beim Reifenwechsel! In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 7,4 Sekunden beim Reifenwechsel, doch man scheint die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben.
Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Großbritannien gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann vorrechnet, dass McLaren ohne Strategie- und Fahrfehler in der Saison 2024 nach Silverstone eigentlich die Konstrukteurs-WM anführen müsste.
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Lewis Hamilton siegt in Silverstone, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?
Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!
Den Daten nach zu Urteilen war beim Großen Preis von Großbritannien Lewis Hamilton der schnellste Pilot im Feld mit einem Vorsprung von gerade einmal 0,11 Sekunden pro Runde vor McLaren-Pilot Oscar Piastri. Der Fakt, dass Hamilton am Ende des Rennens mit dem Soft eigentlich auf dem falschen Reifen war, macht dies umso beeindruckender.
Bereinigt man das Rennen um die verschiedenen Strategien und Streckenbedingungen, so dürfte Mercedes etwa eine Zehntel vor McLaren gewesen sein. Red Bull fehlten wohl drei Zehntel auf die Spitze, doch mit der Verstappen-Strategie lag man goldrichtig. Ferrari war hochgerechnet nochmal drei Zehntel dahinter.
Im Mittelfeld zeigte Haas umgerechnet die beste Pace, doch man setzte bei Nico Hülkenberg im letzten Stint auf den schlechteren Soft-Reifen, womit faktisch gesehen Fernando Alonso und Alexander Albon schneller waren. Der Medium hatte jedoch einen Vorteil von ungefähr einer halben Sekunde pro Umlauf.
Auf eine schnelle Runde war Mercedes noch klarer an der Spitze mit einem Vorsprung von 0,21 Sekunden auf McLaren. Während Red Bull etwa vier Zehntel fehlten, konnte Haas mit einer besseren Pace als Ferrari überraschen. Dabei hat Hülkenberg seine letzte Q3-Runde nicht einmal perfekt getroffen, sonst wäre P4 drin gewesen.
Normalerweise wäre der Große Preis von Großbritannien ein klares Einstopprennen geworden, wenn der Regen zu Rennmitte nicht eingesetzt hätte. Die meisten Fahrer nahmen zum Start den Medium-Reifen, um sicher bis zum Regen fahren zu können und keinen unnötigen Boxenstopp davor machen zu müssen.
Die Reifendaten nach dem Rennen zeigen eindeutig: Der Soft war zu keinem Zeitpunkt des Rennens ein guter Rennreifen. Bereits Esteban Ocon und Guanyu Zhou hatten im ersten Stint des Grand Prix große Probleme mit dem Reifenverschleiß, was sich auch im dritten Stint wieder zeigte.
Umso unverständlicher ist daher McLarens Wahl bei Lando Norris pro Soft-Reifen im letzten Stint, obwohl man noch einen neuen Medium in der Hinterhand hatte. Auf diesen Reifen zeigte man bereits im ersten Stint ein sehr gutes Reifenmanagement.
Während McLaren und Ferrari die Reifen im Rennverlauf am meisten schonten, hatte Red Bull gerade zu Rennbeginn wieder einige Probleme. Auf dem Medium hatte Max Verstappen mit Graining zu kämpfen, am Ende auf den harten Reifen war schließlich wieder alles im grünen Bereich.
Im Saisonschnitt ergibt sich beim Reifenmanagement nahezu ein umgekehrtes Bild zur Vorsaison. Im Jahr 2024 ist bisher Ferrari mit großem Abstand das Team mit dem geringsten Reifenverschleiß. In den ersten zwölf Saisonrennen verschlissen die Reifen am SF-24 um gerade einmal 0,072 Sekunden pro Runde.
An vorletzter Stelle ist dafür überraschenderweise Red Bull (0,097). Es ist nun schon mehrfach aufgefallen, dass sich Verstappen gegen Ende eines Stints schwerer tut, weil der RB20 die Reifen härter rannimmt als sein Vorgänger. Dies hilft dafür im Qualifying, wo der Niederländer auch schon acht Mal auf der Pole stand.
Haas, das Problemkind der Vorsaison, hat ebenfalls gute Schritte nach vorne gemacht und liegt bisher im Mittelfeld bei einem Verschleiß von 0,093 Sekunden pro Runde. In den ersten vier Rennen fallen auch Racing Bulls und McLaren positiv auf, wobei Sauber die Pneus eher schneller verschleißt.
Sieht man sich die Durchschnitte der ersten zwölf Rennen an, dann war das Qualifying in Silverstone ein Hinweis auf die schwindende Red-Bull-Dominanz, obwohl Max Verstappen mit einem Schaden am Unterboden nicht sein volles Potenzial ausschöpfen konnte.
Red Bull führt im Qualifyingschnitt weiter, McLaren hat den Saisonrückstand nun aber auf 0,23 Sekunden reduziert. Knapp dahinter folgen Ferrari (+0,3) und Mercedes (+0,37). Gerade die Silberpfeile machen immer mehr an Boden gut.
Bei der Rennpace rücken die Verfolger auch immer näher an Red Bull ran. Mittlerweile fehlen dem McLaren-Team im Schnitt nur noch 0,12 Sekunden pro Runde auf Red Bull. Seit dem Update in Miami sind die beiden Teams laut den Daten praktisch gleich schnell, eher noch mit leichten Vorteilen für das Team aus Woking.
Nach elf Rennen haben sich bei einigen Teams nun klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Red Bull mit Max Verstappen und Sergio Perez ab, wo der Mexikaner im Schnitt 0,629 Sekunden aufgebrummt bekommt.
Das klarste Teamduell im Rennen ist ebenfalls bei Red Bull, wo Sergio Perez nach dem eigentlich starken Saisonstart immer mehr an Boden verliert. Im Renntrimm ist der Mexikaner im Schnitt auch mehr als eine halbe Sekunde pro Runde weg.
Immer enger wird es dafür bei Ferrari, wo Charles Leclerc und Carlos Sainz in beiden Disziplinen praktisch gleich schnell sind. Auch Lance Stroll ist mittlerweile deutlich näher an Fernando Alonso dran als noch zu Saisonbeginn.
Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB20 seine Stärken ausspielen.
Zum einen ist der RB20 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Doch seit diesem Jahr ist auch der Haas auf den Geraden zu einer Rakete geworden und liegt in der Geschwindigkeitsmessung leicht vor dem RB20.
Schlusslicht ist Alpine mit einem Defizit von durchschnittlich 4,2 km/h, was wohl am PS-Defizit des Renault-Antriebes liegen dürfte. Ferrari ist im Vergleich zum Vorjahr etwas langsamer auf den Geraden geworden, möglicherweise zu Gunsten des Kurvengrips und des Reifenverschleißes. Umgekehrt könnte es bei Aston Martin sein, die jetzt auf den Geraden besser sind, dafür die Reifen zu hart rannehmen.
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,55 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.
Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 6,4 Sekunden beim Reifenwechsel! In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 7,4 Sekunden beim Reifenwechsel, doch man scheint die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben.
Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Großbritannien gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann vorrechnet, dass McLaren ohne Strategie- und Fahrfehler in der Saison 2024 nach Silverstone eigentlich die Konstrukteurs-WM anführen müsste.
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Statistik: Verfasst von Redaktion — 08.07.2024, 23:07