Die zuletzt immer stärkere Form gipfelte in Monaco im Sieg für Charles Leclerc. Lag das am besonderen Stadtkurs oder ist die Scuderia schon Kandidat für den Titel?
Ausreißer oder Trendwende - wie sehr steckt Ferrari nach dem Sieg in Monaco wirklich schon im Titelkampf? Zumindest der Blick auf die nackten Zahlen offenbart: Mit 31 Punkten Rückstand für Charles Lecerc in der Fahrer-WM, und 24 Zählern für Ferrari in der Konstrukteurs-WM, scheint Red Bull alles andere als enteilt.
Doch Ferrari-Pilot Carlos Sainz mahnt: "Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass Red Bull auf normalen Strecken schon noch Favorit ist. So eine Dominanz, wie wir sie gesehen haben, gibt es hoffentlich nicht mehr, aber Favoritenstatus haben sie nach wie vor. Und dann wird es ein sehr enger Kampf, sowohl mit McLaren als auch mit uns."
Für den Spanier, der zuletzt in Monte Carlo zwischen den beiden McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris Dritter wurde, bewegen sich die beiden Herausforderer-Teams auf "ziemlich ähnlichem Level". Sainz glaubt: "Die letzten Referenzen an normalen Strecken waren Imola und Miami, da schienen wir vielleicht ein halbes Zehntel hinter McLaren zu sein, und eines oder zwei hinter Red Bull."
Die äußerst engen Abstände würden im Umkehrschluss bedeuten, dass bereits Kleinigkeiten den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben könnten: Daher sei es wichtig, den Druck aufrecht zu erhalten, so Sainz, der die Fehler von Max Verstappen und Sergio Perez im Monaco-Quali als Beispiel nennt, dass auch Red Bull nicht mehr frei von Nerven sei - anders als noch zu Jahresbeginn.
Teamkollege und Monaco-Sieger Charles Leclerc glaubt aber nicht, dass Monaco der Wendepunkt in der WM war, vielmehr erklärt er: "Ich habe das Gefühl, der ist schon ein paar Rennen her. Wir hatten nur zuletzt nicht das Auto, um zu gewinnen." Im Fürstentum sei das anders gewesen, dort habe man die Chancen bereits am Samstag genutzt, mit der so wichtigen Pole auf dem Stadtkurs.
"Ich hatte zu Jahresbeginn zwei Qualifyings, wo ich mir schwergetan habe, aber ich habe dann an meiner Quali-Pace gearbeitet und bin extrem zufrieden mit dem Job, den wir seitdem machen und damit wie es läuft", sagt Leclerc.
Gleichzeitig mahnt der Monegasse: "Wir sollten jetzt aber nicht zu überschwänglich werden: Monaco ist eine sehr spezifische Strecke und dort hatten wir ein wirklich gutes Auto. Aber das bedeutet nicht, dass es jetzt überall so ist bis Jahresende."
An das große Ganze, sprich den WM-Stand, denke er ohnehin noch nicht, bekräftigt Leclerc: "Dafür ist es noch zu früh in der Saison. Ich denke, wir müssen immer noch sehen wie die Upgrades funktionieren, die wir in Imola gebracht haben, und was sie uns bringen. Ansonsten geht es jetzt einfach darum, die Wochenenden zu maximieren."
Auch Teamchef Fred Vasseur, der den Sieg in Monaco nach dem Rennen bei Sky zwar als "guten Schritt" und "wichtigen Meilenstein" bezeichnet hatte, will die Erwartungen wie seine Piloten erstmal dämpfen: "Es sind noch über 500 Punkte zu holen, was bedeutet, dass weder in die eine, noch in die andere Richtung schon irgendetwas entschieden ist. Ich bin mir aber auch sicher, dass Red Bull und Max nie davon ausgegangen sind, schon Champions zu sein", sagt er mit Blick auf die WM.
Über die Konkurrenz, egal ob Red Bull oder McLaren, will sich Vasseur zum momentanen Zeitpunkt möglichst wenig Gedanken machen: "Ich bin auf uns fokussiert, die Anderen interessieren mich nicht. Das Ziel ist es, einen guten Job zu machen, auch mit den Fahrern, und das Auto zu verbessern. Danach kämpfen wir gegen die Anderen in der Startaufstellung."
Dass dieser Kampf nun ein Dreikampf ist, zumindest daran gibt es für Vasseur aber keine Zweifel mehr: "Ich glaube, es gibt jetzt mindestens drei Teams, die um die Pole und um den Sieg kämpfen können. Das ist aufregend und ich hoffe, dass es so bleibt bis zum Saisonende, ein enger Kampf."
Die zuletzt starke Form seines Teams "ändert an der Motivation nichts, denn die war schon eine Weile da", sagt Vasseur, "aber wenn man in der Lage ist zu gewinnen, dann achtet man noch mehr auf Details. Das gibt eine Art Schneeballeffekt". Der Aufschwung sei indes "ein Resultat der Verbesserungen der letzten sechs oder sieben Monate", sieht Vasseur seine Arbeit bei Ferrari endlich Früchte tragen.
Doch beendet ist die noch lange nicht, denn wie seine Fahrer mahnt auch der Teamchef: "Wir müssen jetzt dranbleiben. Das Schlechteste wäre, nun zu glauben, dass wir fertig sind, dass es einfach so bleibt", sagt er mit Blick auf die jüngsten Achtungserfolge.
Das Auf und Ab, je nach Streckencharakteristik und jeweiliger Stärke der drei Top-Teams werde weitergehen, so Vasseur, der deshalb fordert: "Wir müssen auch dann gute Punkte holen, wenn wir nicht ganz vorne sind - und natürlich die Siege, wenn es drin ist."
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Ausreißer oder Trendwende - wie sehr steckt Ferrari nach dem Sieg in Monaco wirklich schon im Titelkampf? Zumindest der Blick auf die nackten Zahlen offenbart: Mit 31 Punkten Rückstand für Charles Lecerc in der Fahrer-WM, und 24 Zählern für Ferrari in der Konstrukteurs-WM, scheint Red Bull alles andere als enteilt.
Doch Ferrari-Pilot Carlos Sainz mahnt: "Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass Red Bull auf normalen Strecken schon noch Favorit ist. So eine Dominanz, wie wir sie gesehen haben, gibt es hoffentlich nicht mehr, aber Favoritenstatus haben sie nach wie vor. Und dann wird es ein sehr enger Kampf, sowohl mit McLaren als auch mit uns."
Für den Spanier, der zuletzt in Monte Carlo zwischen den beiden McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris Dritter wurde, bewegen sich die beiden Herausforderer-Teams auf "ziemlich ähnlichem Level". Sainz glaubt: "Die letzten Referenzen an normalen Strecken waren Imola und Miami, da schienen wir vielleicht ein halbes Zehntel hinter McLaren zu sein, und eines oder zwei hinter Red Bull."
Die äußerst engen Abstände würden im Umkehrschluss bedeuten, dass bereits Kleinigkeiten den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben könnten: Daher sei es wichtig, den Druck aufrecht zu erhalten, so Sainz, der die Fehler von Max Verstappen und Sergio Perez im Monaco-Quali als Beispiel nennt, dass auch Red Bull nicht mehr frei von Nerven sei - anders als noch zu Jahresbeginn.
Teamkollege und Monaco-Sieger Charles Leclerc glaubt aber nicht, dass Monaco der Wendepunkt in der WM war, vielmehr erklärt er: "Ich habe das Gefühl, der ist schon ein paar Rennen her. Wir hatten nur zuletzt nicht das Auto, um zu gewinnen." Im Fürstentum sei das anders gewesen, dort habe man die Chancen bereits am Samstag genutzt, mit der so wichtigen Pole auf dem Stadtkurs.
"Ich hatte zu Jahresbeginn zwei Qualifyings, wo ich mir schwergetan habe, aber ich habe dann an meiner Quali-Pace gearbeitet und bin extrem zufrieden mit dem Job, den wir seitdem machen und damit wie es läuft", sagt Leclerc.
Gleichzeitig mahnt der Monegasse: "Wir sollten jetzt aber nicht zu überschwänglich werden: Monaco ist eine sehr spezifische Strecke und dort hatten wir ein wirklich gutes Auto. Aber das bedeutet nicht, dass es jetzt überall so ist bis Jahresende."
An das große Ganze, sprich den WM-Stand, denke er ohnehin noch nicht, bekräftigt Leclerc: "Dafür ist es noch zu früh in der Saison. Ich denke, wir müssen immer noch sehen wie die Upgrades funktionieren, die wir in Imola gebracht haben, und was sie uns bringen. Ansonsten geht es jetzt einfach darum, die Wochenenden zu maximieren."
Auch Teamchef Fred Vasseur, der den Sieg in Monaco nach dem Rennen bei Sky zwar als "guten Schritt" und "wichtigen Meilenstein" bezeichnet hatte, will die Erwartungen wie seine Piloten erstmal dämpfen: "Es sind noch über 500 Punkte zu holen, was bedeutet, dass weder in die eine, noch in die andere Richtung schon irgendetwas entschieden ist. Ich bin mir aber auch sicher, dass Red Bull und Max nie davon ausgegangen sind, schon Champions zu sein", sagt er mit Blick auf die WM.
Über die Konkurrenz, egal ob Red Bull oder McLaren, will sich Vasseur zum momentanen Zeitpunkt möglichst wenig Gedanken machen: "Ich bin auf uns fokussiert, die Anderen interessieren mich nicht. Das Ziel ist es, einen guten Job zu machen, auch mit den Fahrern, und das Auto zu verbessern. Danach kämpfen wir gegen die Anderen in der Startaufstellung."
Dass dieser Kampf nun ein Dreikampf ist, zumindest daran gibt es für Vasseur aber keine Zweifel mehr: "Ich glaube, es gibt jetzt mindestens drei Teams, die um die Pole und um den Sieg kämpfen können. Das ist aufregend und ich hoffe, dass es so bleibt bis zum Saisonende, ein enger Kampf."
Die zuletzt starke Form seines Teams "ändert an der Motivation nichts, denn die war schon eine Weile da", sagt Vasseur, "aber wenn man in der Lage ist zu gewinnen, dann achtet man noch mehr auf Details. Das gibt eine Art Schneeballeffekt". Der Aufschwung sei indes "ein Resultat der Verbesserungen der letzten sechs oder sieben Monate", sieht Vasseur seine Arbeit bei Ferrari endlich Früchte tragen.
Doch beendet ist die noch lange nicht, denn wie seine Fahrer mahnt auch der Teamchef: "Wir müssen jetzt dranbleiben. Das Schlechteste wäre, nun zu glauben, dass wir fertig sind, dass es einfach so bleibt", sagt er mit Blick auf die jüngsten Achtungserfolge.
Das Auf und Ab, je nach Streckencharakteristik und jeweiliger Stärke der drei Top-Teams werde weitergehen, so Vasseur, der deshalb fordert: "Wir müssen auch dann gute Punkte holen, wenn wir nicht ganz vorne sind - und natürlich die Siege, wenn es drin ist."
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Statistik: Verfasst von Redaktion — 03.06.2024, 20:57