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Motorrad • "Titanic Trio" der WSBK verletzt: Ist Magny-Cours noch sicher genug?

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Am Freitag schlittert die Superbike-WM in Magny-Cours an einer Katastrophe vorbei und erlebt ein sturzreiches Rennen am Samstag: Sind Änderungen notwendig?

Die Superbike-WM blickt auf ein turbulentes Wochenende zurück. Das Traditionsevent in Magny-Cours (Frankreich) wurde durch eine Vielzahl an Stürzen überschattet. Die vielen Zwischenfälle waren hauptsächlich auf die extrem wechselhaften Bedingungen zurückzuführen.

Das Wochenende begann bereits am Freitag mit einer heftigen Schrecksekunde, als Toprak Razgatlioglu im FT2 bei hohem Tempo stürzte und im Krankenhaus landete (mehr Informationen). Und auch an den beiden folgenden Tagen rückte das sportliche Geschehen einige Male in den Hintergrund.

Im Rahmen des achten WSBK-Events der laufenden Saison wurde viel über die Sicherheit des Circuit de Nevers Magny-Cours gesprochen. Die ehemalige Formel-1-Piste ist bei den Fahrern beliebt, doch es gibt einige kritische Stimmen zur Streckenbegrenzung und den Gripverhältnissen im Nassen.



Weltmeister Alvaro Bautista zählte zu den Verletzungsopfern. Am Samstag verschätzte sich der Titelverteidiger in der ersten Runde des Sprintrennens und kam zu Sturz. Dabei brach sich Bautista eine Rippe und fiel für das zweite Hauptrennen aus.

Am Samstag hatte Bautista im verregneten ersten Rennen eine tolle Aufholjagd gezeigt, die ihn von Startplatz 17 auf Platz zwei spülte. Bautista fährt gern in Magny-Cours: "Es ist keine schlechte Strecke. Es ist ein Kurs, den ich mag. Doch die Sicherheit kann an einigen Stellen verbessert werden."

"An einigen Stellen sind die Mauern zu nah an der Strecke. Im Trockenen ist der Kurs am Limit, doch bei Nässe ist es noch gefährlicher. Die Stelle, an der Toprak stürzte, wurde durch Airfences verkleidet. Doch die Mauer auf der linken Seite ist ebenfalls gefährlich", warnt Bautista. Er sieht auch die Situation auf der schnellen Gegengeraden kritisch, die genau genommen eher ein schneller Rechtsknick ist.



Mit seinem spektakulären Save sorgte Supersport-WM-Leader Adrian Huertas in den sozialen Netzwerken für große Begeisterung. Im Dauerregen verlor das Hinterrad der Ducati Panigale V2 schlagartig die Haftung und Huertas fing den Rutscher mit großem Einsatz ab.

Auch Superbike-Weltmeister Bautista war begeistert, wie Huertas die Situation meisterte. "Er muss den Acerbis-Banner bezahlen", scherzt Bautista. "Nein, wow! Dieser Save unterstreicht das Problem. Normalerweise passiert so etwas nicht. Doch an dieser Stelle war die Mauer sehr nah."

"Im Nassen verlor er die Kontrolle und auch ich spürte, wie das Heck an dieser Stelle unruhig wurde. Und wenn man dann die Kontrolle verliert, dann landet man in der Mauer, wie es bei Adrian der Fall war. Deshalb müssen wir mit bestimmten Situationen rechnen", versucht Bautista Druck auf die Verantwortlichen auszuüben und fügt hinzu: "Adrian hatte großes Glück, dass er auf dem Motorrad sitzen blieb."



Lauf eins in Magny-Cours wurde für die Fahrer zu einem Kampf ums Überleben. Von den gestarteten 22 Piloten kamen lediglich 12 ins Ziel, von denen wiederum vier das Rennen nach einem Sturz fortsetzten und mit Punkten belohnt wurden.

Zu den Sturzopfern zählte unter anderem Rekord-Champion Jonathan Rea, der am Ende der ersten Runde so ungünstig stürzte, dass eine Notoperation am Daumen notwendig wurde. Rea verpasste den Rest des Wochenendes (zur Reaktion des Nordiren).



Aber warum war der Grip im Nassen so schwierig zu beurteilen? "Am Ende des Rennens sah man Seen auf der Strecke", bemerkt Danilo Petrucci (Barni-Ducati) und verweist auf Aquaplaning. "Dieser Kurs wird sehr intensiv für Autorennen genutzt. Vor allem die äußeren Räder der Autos üben sehr großen Druck auf den Asphalt aus. Es gab stehendes Wasser. Es war wie auf Eis."

Auch WSBK-Routinier Alex Lowes (Kawasaki) kam am Samstag zu Sturz. Der Brite führte das Rennen an, als ihm in Kurve 13 das Vorderrad wegrutschte. "Ich erhielt vor meinem Sturz keinerlei Warnung", versichert der WM-Vierte.

"Einige Fahrer haben es gut hinbekommen. Gut gemacht!", lobt Alex Lowes die acht Fahrer, die ohne Sturz durchkamen. "Aber der Unterschied zwischen stürzen und nicht stürzen ist manchmal so gering. Einige Stellen haben weniger Grip und man realisiert nicht, dass man einen Fehler gemacht hat", bemerkt er.

"Viele Stürze passierten sehr plötzlich. Es war nicht so, dass sich das Limit ankündigt und man stürzte. Das frustriert die Fahrer, weil man keinerlei Warnung erhält und es deshalb nicht gut einschätzen kann", beschreibt Lowes und fügt hinzu: "Doch die Bedingungen sind für alle gleich."



Hätte man das Rennen vorzeitig abbrechen sollen? "Ich würde nicht sagen, dass es verrückt war. Es waren einfach nur sehr schwierige Bedingungen", erklärt Lowes. Landsmann Scott Redding sieht das anders: "Wenn wir noch zwei Runden länger bei Regen gefahren wären, dann hätte man es abbrechen müssen. Es wurde wirklich ziemlich gefährlich."

Redding wurde trotz Sturz Vierter und schrammte somit nur knapp am Podium vorbei. "Es stand so viel Wasser auf der Strecke. Auf der Gegengeraden fährt man im sechsten Gang in Schräglage und hat Aquaplaning. Das war interessant", schildert Redding grinsend.

"Man hat hier ein gutes Gefühl und dann stürzt man. Es ist nicht so, dass es sich ankündigt", bestätigt Redding die Aussage von Lowes. "Vor allem bergab in Kurve 14 gab es gegen Rennende starkes Aquaplaning. Ich hoffte einfach, dass ich es durch diese Kurve schaffe."

"Auf dem nassen Gras rutscht man noch schneller. Man muss das im Auge behalten. Das Supersport-Rennen wurde deshalb gestrichen", erklärt Redding, der unterm Strich ein erfolgreiches Wochenende erlebte.

Am Sonntag schrumpfte das Teilnehmerfeld auf 20 Fahrer. Somit fehlten mit Toprak Razgatlioglu, Jonathan Rea und Alvaro Bautista die drei Fahrer, die seit 2015 alle WM-Titel sicherstellten. Erstmals seit mehr als zehn Jahren wurde ein WSBK-Rennen gestartet, an dem kein ehemaliger Weltmeister teilnahm.

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Statistik: Verfasst von Redaktion — 10.09.2024, 14:27



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