Charles Leclerc hat sich die Poleposition für den Formel-1-Grand-Prix in Monaco gesichert und dabei dem Druck standgehalten, der auf ihm lastete
Charles Leclerc und Qualifying in Monaco - das passt einfach. Zwei Mal stand der Ferrari-Pilot bei seinem Heimspiel bereits auf der Pole, und auch 2024 ist ihm dieses Kunststück wieder gelungen. Dabei stand der Monegasse vor dem Qualifying enorm unter Druck, denn während er bislang immer als Underdog auftrumpfen konnte, lastete auf ihm diesmal die Favoritenrolle.
Von allen Seiten wurde Leclerc vor dem Samstag stark geredet und als klarer Pole-Favorit betitelt - zu gut liefen die drei Trainings für ihn. Leclerc wusste, dass er im Qualifying eigentlich nur verlieren kann. "Wenn du nicht die Poleposition holst, dann siehst du komplett lächerlich aus", lacht er. Doch der 26-Jährige hielt dem Druck stand.
Mit 1:10.418 Minuten setzte er im ersten Q3-Versuch schon eine Zeit, die für die Pole gereicht hätte, auch wenn ihm Oscar Piastri mit 26 Tausendstelsekunden im Nacken hing. Doch während sich der Australier im zweiten Versuch nur um wenige Tausendstel verbessern konnte, drückte Leclerc seine Zeit auf 1:10.270 Minuten und holte souverän Startplatz eins.
"Es fühlt sich so gut an wie beim ersten Mal", lacht er nach der Session in der Pressekonferenz. "In Monaco sind die Gefühle und die Spannung, bevor du ins Auto steigst, so viel höher als irgendwo anders. Wenn du die Runde beendet hast und hörst, dass du auf Poleposition stehst, dann ist das immer ein besonderes Gefühl."
Aber: "Vielleicht haben die Gefühle bei den anderen Malen länger gehalten", sagt er. Denn Leclerc weiß, wie es bei den beiden letzten Poles ausgegangen war: Einmal kam er als Vierter nicht auf das Podest, das andere Mal konnte er aufgrund eines Getriebeschadens nicht einmal starten. "Und daran denke ich gerade", so Leclerc.
Der Samstag selbst lief aus seiner Sicht auch gar nicht so optimal, wie es von außen vielleicht ausgesehen haben mag. Schon vor dem Qualifying hatte Ferrari ein Problem an seinem Motor erkannt und musste das Aggregat in letzter Minute austauschen. Allerdings hat man ein früheres Element eingebaut, sodass ihm keine Strafe droht (zur Motorenübersicht).
"Der Motorenwechsel in letzter Minute hat mich nicht gerade beruhigt, ich war daher etwas angespannt vor dem Qualifying", gibt er zu.
In Q1 hatte Leclerc dann einige Probleme, den Sprung in Q2 zu schaffen. Lange lag er nur knapp über der notwendigen Platzierung, weil Ferrari ein anderes Timing hatte, über dass sich Leclerc beschwerte, weil er antizyklisch zur Konkurrenz unterwegs war, was ihn in Schwierigkeiten brachte.
Leclerc lag nur auf Position 17, als er seinen zweiten Run einlegte. Dabei riss er allerdings ein Stück Werbefolie mit sich, die dann an seinem Frontflügel rechts hing und ihn etwas einbremste. "Dann sind wir in die Box gefahren, haben die Werbebande vom Frontflügel entfernt und sind nochmal gefahren", schildert er.
"Das war knifflig, denn im Qualifying in Monaco möchte man fahren und normale Runden drehen. Ich habe einfach gebetet, dass es keine gelbe oder rote Flaggen gibt. Glücklicherweise hat es gepasst", so der Ferrari-Pilot, der den Sprung letzten Endes aber noch souverän mit Platz fünf schaffte.
Aber auch Q2 lief für Leclerc nicht wie gewünscht. Diesmal machten ihm ein paar Probleme mit der Balance zu schaffen. "Ich habe nicht das richtige Gefühl bekommen, aber in Q3 haben wir einige Anpassungen vorgenommen, vor allem am Frontflügel und bei meinem Fahrstil, und dann habe ich wieder die Pace gefunden", sagt er.
Die Änderungen fruchteten, denn das Auto habe sich laut ihm "überall besser" angefühlt. Trotzdem gab es auch einige Problemzonen, die natürlich auch anderen Fahrern zu schaffen machten: die Bodenwellen.
Zwar kann der Ferrari SF-24 Bodenwellen und Randsteine besser schlucken als viele andere Autos, trotzdem traf Leclerc in Q3 auf ein Phänomen, dass er nicht so antizipieren konnte. "Womit wir die größten Probleme hatten, und darauf kann man sich nicht einstellen: Wenn du schneller durch die Kurven fährst, dann bist du auf den Bodenwellen länger in der Luft", erklärt er.
"Das hat es deutlich schwieriger gemacht, die Balance zu spüren und konstant am Limit zu sein. Ich bin dann etwas aggressiver mit dem Frontflügel gewesen, um etwas mehr Abtrieb zu haben und dem entgegenzusteuern. Dann war es besser", so der Ferrari-Pilot, der zwischenzeitlich auch ein Problem mit dem Pedal meldete, das sich aber nicht als gravierender entpuppte.
Das beste Gefühl im Auto habe er aber nicht in Q3 gehabt, sondern im zweiten und dritten Training. "Aber im Qualifying war es trotzdem gut. Es war das Beste von allen, und wir haben ein großartiges Auto", lobt er. "Es war einfach schwieriger, alles zusammenzubekommen. Ich bin aber froh, dass uns das für Q3 gelungen ist."
Eindeutig waren die Bilder, die Leclerc zwischen den beiden Q3-Runs von sich zeigte. Als die Kameras auf ihn gerichtet waren, sah man Leclerc lachend im Auto - von Anspannung vor dem wichtigsten Run der Saison keine Spur.
Er selbst sagt, dass er zu dem Zeitpunkt eigentlich keinen großen Druck verspürt habe, trotz der ganzen Erwartungen auf ihm. "Wenn du im Auto bist, fühlst du dich gut. Zumindest fühle ich mich gut", sagt er.
Anspannung spüre er höchstens in der Zeit zwischen dem dritten Training und dem Qualifying. "Aber wenn ich den Helm aufsetze und im Auto sitze, geht es mir gut. Dann spüre ich nichts mehr", lacht er.
Auch vor dem Rennen morgen sei seine Anspannung nicht so hoch - und das trotz der beiden verpassten Chancen zuvor. "Man ist zwar nicht entspannt, aber doch etwas entspannter, weil man sich nur auf den Start und die Boxenstopps fokussieren muss", meint Leclerc.
"Das Qualifying ist schon ein großer Teil der Arbeit. Es stimmt, dass wir in der Vergangenheit nicht den Erfolg hatten, den wir haben wollten, aber ich möchte nicht mehr darüber nachdenken. Ich bin sicher, dass es gut werden wird."
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Charles Leclerc und Qualifying in Monaco - das passt einfach. Zwei Mal stand der Ferrari-Pilot bei seinem Heimspiel bereits auf der Pole, und auch 2024 ist ihm dieses Kunststück wieder gelungen. Dabei stand der Monegasse vor dem Qualifying enorm unter Druck, denn während er bislang immer als Underdog auftrumpfen konnte, lastete auf ihm diesmal die Favoritenrolle.
Von allen Seiten wurde Leclerc vor dem Samstag stark geredet und als klarer Pole-Favorit betitelt - zu gut liefen die drei Trainings für ihn. Leclerc wusste, dass er im Qualifying eigentlich nur verlieren kann. "Wenn du nicht die Poleposition holst, dann siehst du komplett lächerlich aus", lacht er. Doch der 26-Jährige hielt dem Druck stand.
Mit 1:10.418 Minuten setzte er im ersten Q3-Versuch schon eine Zeit, die für die Pole gereicht hätte, auch wenn ihm Oscar Piastri mit 26 Tausendstelsekunden im Nacken hing. Doch während sich der Australier im zweiten Versuch nur um wenige Tausendstel verbessern konnte, drückte Leclerc seine Zeit auf 1:10.270 Minuten und holte souverän Startplatz eins.
"Es fühlt sich so gut an wie beim ersten Mal", lacht er nach der Session in der Pressekonferenz. "In Monaco sind die Gefühle und die Spannung, bevor du ins Auto steigst, so viel höher als irgendwo anders. Wenn du die Runde beendet hast und hörst, dass du auf Poleposition stehst, dann ist das immer ein besonderes Gefühl."
Aber: "Vielleicht haben die Gefühle bei den anderen Malen länger gehalten", sagt er. Denn Leclerc weiß, wie es bei den beiden letzten Poles ausgegangen war: Einmal kam er als Vierter nicht auf das Podest, das andere Mal konnte er aufgrund eines Getriebeschadens nicht einmal starten. "Und daran denke ich gerade", so Leclerc.
Der Samstag selbst lief aus seiner Sicht auch gar nicht so optimal, wie es von außen vielleicht ausgesehen haben mag. Schon vor dem Qualifying hatte Ferrari ein Problem an seinem Motor erkannt und musste das Aggregat in letzter Minute austauschen. Allerdings hat man ein früheres Element eingebaut, sodass ihm keine Strafe droht (zur Motorenübersicht).
"Der Motorenwechsel in letzter Minute hat mich nicht gerade beruhigt, ich war daher etwas angespannt vor dem Qualifying", gibt er zu.
In Q1 hatte Leclerc dann einige Probleme, den Sprung in Q2 zu schaffen. Lange lag er nur knapp über der notwendigen Platzierung, weil Ferrari ein anderes Timing hatte, über dass sich Leclerc beschwerte, weil er antizyklisch zur Konkurrenz unterwegs war, was ihn in Schwierigkeiten brachte.
Leclerc lag nur auf Position 17, als er seinen zweiten Run einlegte. Dabei riss er allerdings ein Stück Werbefolie mit sich, die dann an seinem Frontflügel rechts hing und ihn etwas einbremste. "Dann sind wir in die Box gefahren, haben die Werbebande vom Frontflügel entfernt und sind nochmal gefahren", schildert er.
"Das war knifflig, denn im Qualifying in Monaco möchte man fahren und normale Runden drehen. Ich habe einfach gebetet, dass es keine gelbe oder rote Flaggen gibt. Glücklicherweise hat es gepasst", so der Ferrari-Pilot, der den Sprung letzten Endes aber noch souverän mit Platz fünf schaffte.
Aber auch Q2 lief für Leclerc nicht wie gewünscht. Diesmal machten ihm ein paar Probleme mit der Balance zu schaffen. "Ich habe nicht das richtige Gefühl bekommen, aber in Q3 haben wir einige Anpassungen vorgenommen, vor allem am Frontflügel und bei meinem Fahrstil, und dann habe ich wieder die Pace gefunden", sagt er.
Die Änderungen fruchteten, denn das Auto habe sich laut ihm "überall besser" angefühlt. Trotzdem gab es auch einige Problemzonen, die natürlich auch anderen Fahrern zu schaffen machten: die Bodenwellen.
Zwar kann der Ferrari SF-24 Bodenwellen und Randsteine besser schlucken als viele andere Autos, trotzdem traf Leclerc in Q3 auf ein Phänomen, dass er nicht so antizipieren konnte. "Womit wir die größten Probleme hatten, und darauf kann man sich nicht einstellen: Wenn du schneller durch die Kurven fährst, dann bist du auf den Bodenwellen länger in der Luft", erklärt er.
"Das hat es deutlich schwieriger gemacht, die Balance zu spüren und konstant am Limit zu sein. Ich bin dann etwas aggressiver mit dem Frontflügel gewesen, um etwas mehr Abtrieb zu haben und dem entgegenzusteuern. Dann war es besser", so der Ferrari-Pilot, der zwischenzeitlich auch ein Problem mit dem Pedal meldete, das sich aber nicht als gravierender entpuppte.
Das beste Gefühl im Auto habe er aber nicht in Q3 gehabt, sondern im zweiten und dritten Training. "Aber im Qualifying war es trotzdem gut. Es war das Beste von allen, und wir haben ein großartiges Auto", lobt er. "Es war einfach schwieriger, alles zusammenzubekommen. Ich bin aber froh, dass uns das für Q3 gelungen ist."
Eindeutig waren die Bilder, die Leclerc zwischen den beiden Q3-Runs von sich zeigte. Als die Kameras auf ihn gerichtet waren, sah man Leclerc lachend im Auto - von Anspannung vor dem wichtigsten Run der Saison keine Spur.
Er selbst sagt, dass er zu dem Zeitpunkt eigentlich keinen großen Druck verspürt habe, trotz der ganzen Erwartungen auf ihm. "Wenn du im Auto bist, fühlst du dich gut. Zumindest fühle ich mich gut", sagt er.
Anspannung spüre er höchstens in der Zeit zwischen dem dritten Training und dem Qualifying. "Aber wenn ich den Helm aufsetze und im Auto sitze, geht es mir gut. Dann spüre ich nichts mehr", lacht er.
Auch vor dem Rennen morgen sei seine Anspannung nicht so hoch - und das trotz der beiden verpassten Chancen zuvor. "Man ist zwar nicht entspannt, aber doch etwas entspannter, weil man sich nur auf den Start und die Boxenstopps fokussieren muss", meint Leclerc.
"Das Qualifying ist schon ein großer Teil der Arbeit. Es stimmt, dass wir in der Vergangenheit nicht den Erfolg hatten, den wir haben wollten, aber ich möchte nicht mehr darüber nachdenken. Ich bin sicher, dass es gut werden wird."
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Statistik: Verfasst von Redaktion — 25.05.2024, 19:04