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Formel 1 • Ayao Komatsu: Warum er im Winter den letzten Platz für Haas ankündigte

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Haas-Teamchef Ayao Komatsu glänzte im Winter mit Understatement, dass sein Team womöglich Letzter ist, doch die Realität ist davon weit entfernt

Vor der Formel-1-Saison 2024 schien der letzte Platz bereits vergeben zu sein - an Haas. Der Rennstall hatte die rote Laterne auch im Vorjahr geholt und damals unter großen Reifenproblemen zu leiden. Um diese in den Griff zu bekommen, drehte man bei den Testfahrten Rennsimulation um Rennsimulation und war daher bei den Zeiten meist mit Abstand Letzter.

Und auch die Aussagen des neuen Teamchefs Ayao Komatsu im Vorfeld der Saison machten den Fans des Teams wenig Hoffnung: "Ich glaube, wir werden weit hinten stehen, womöglich an letzter Stelle", hatte der Japaner das Bild für die Saison gezeichnet.

Doch die Realität ist eine andere. Null Punkte hat bislang nur das Sauber-Team, und auch zwei weitere Teams liegen zum Zeitpunkt der Sommerpause hinter Haas. Überraschend: Mit 27 Zählern haben die Amerikaner mehr als doppelt so viele wie das Werksteam von Alpine.

Haas gehört auf jeden Fall zu den positiven Überraschungen der Saison und konnte mit Nico Hülkenberg zuletzt in Spielberg und Silverstone sogar zwei Mal in Folge auf Platz sechs fahren.

Understatement könnte man die Aussagen von Komatsu in der Winterpause nennen, doch der Japaner verneint, dass er Haas' Chancen mit Absicht kleingeredet habe: "Ich wusste ja, wie stark wir uns verbessert haben, um ehrlich zu sein", sagt Komatsu gegenüber Autosport, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com.

"Ihr wisst, wie klein wir sind. Ich weiß, wie spät wir angefangen haben und ich weiß auch, wie viel Zeit wir mit dem Austin-Upgrade verschwendet haben", erklärt er. Das sollte im vergangenen Jahr das wohl größte Update der Teamgeschichte werden, brachte aber keine Verbesserungen. Nico Hülkenberg wechselte danach sogar wieder auf das alte Auto zurück.

"Ich musste daher annehmen, dass die Leute, die mindestens die gleichen Ressourcen wie wir haben, oder drei Mal so viele, auch mindestens einen so guten Job wie wir machen würden", so Komatsu. "Denn ich weiß, dass diese Leute nicht dumm sind, oder?"

"Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass Leute zehn Kilogramm übergewichtig sind oder ihr Konzept total verhauen", spielt er auf die Probleme von Williams und Alpine an. "Darauf kannst du dich nicht verlassen, du musst dein eigenes Ergebnis schaffen."

Und das war aus Haas-Sicht eigentlich nicht so einfach möglich, denn mit rund 300 Mitarbeitern ist man das mit Abstand kleinste Team im Feld. "Und wir haben Zeit verschwendet, wie sollen wir also besser sein?", sagt Komatsu.

"Hätte ich gesagt, wir werden in Bahrain auf Anhieb Achter werden, dann wäre ich entweder dumm oder arrogant gewesen - entweder das eine oder das andere", so der Japaner.

"Aber glücklicherweise haben es einige andere vermasselt, aber darauf kann ich mich nicht verlassen. Wenn du das Geschäft machst oder überhaupt irgendwas, dann kannst du nicht auf die Probleme anderer zählen. Du bist deines eigenen Glückes Schmied. Und das versuche ich."

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Statistik: Verfasst von Redaktion — 05.08.2024, 08:56



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