Kann ich verstehen, dass du das ansprichst. Ich würde mir selbst wünschen, dass ich zügiger antworten könnte, aber ich bin halt Vollzeit berufstätig und das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, da ist immer viel zu tun, Zeugnisse schreiben, Klassenfahrt, Ausflüge unterschiedlicher Art, Klassenraum aufräumen, viel Orga-Kram etc. Da ist es schwer, Zeit zu finden für eine lange und angemessene Antwort.Wir müssen mal dran arbeiten, dass die jeweilige Antwortreaktion nicht durchschnittlich zwei, drei Monate beträgt (und damit meine ich auch mich)...
Mag sein, aber der Alonso von 2005 und 2006 ist überhaupt nicht mit dem Alonso von 2001, 2003 oder 2004 zu vergleichen. Letzteren hätte Schumi natürlich geschlagen, da bin ich mir zu 100% sicher.Bei Alonso und Räikkönen ist das überhaupt nicht abzustreiten, dass die sowas hinbekommen gegen MSC, wie Hamilton gegen Alonso 2007. Dass es also vollkommen offen ist, was sein könnte.
Und komm' mir nicht mit, "aber 2005/06 war MSC nicht mehr top"...
Das war er dann so gesehen auch 2003 nicht mehr, wenn man 2001/02/04 als Vergleich nimmt.
Also war er auch u.a. 2006 noch top (er hat ja schließlich Massa 2006 nicht weniger heftig geschrubbt als Barrichello 2000).
Und bei Kimi ist das ohnehin schwer einzuschätzen. Der hatte auch in seinen besten Jahren hin und wieder schwankende Leistungen. Da war auch in der Phase von 2003 bis 2008 nicht alles Gold, was glänzt, auch wenn er in diesen Jahren ganz klar zu den zwei bis drei besten Fahrern im Feld zählte.
Von daher weiß ich nicht, wie ein eventuelles teaminternes Duell mit Schumi ausgegangen wäre. Ich weiß nur, dass es absurd ist, Schumis Leistungen zu schmälern, nur weil er nie z.B. Kimi oder Alonso als Teamkollegen hatte.
Mag sein, aber das hieße ja, dass Villeneuve auf seine dreckigen Psychospielchen angewiesen gewesen wäre, um Schumi zu "ratteln", wie du es nennst. Wie gesagt: Das kann sein, aber das spräche dann ja eben gerade nicht für die eigene fahrerische Klasse, wenn man meint, zu solchen Mitteln greifen zu müssen. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass Villeneuve 1997 über die gesamte Saison hinweg das eindeutig bessere Auto im Vergleich zu Schumi hatte. Trotzdem ist die WM erst im letzten Rennen entschieden worden, was wiederum einzig und allein an Schumis Klasse lag.Was Häkkinen/Villeneuve angeht:
[...].
Schumi im Williams und Villeneuve im Ferrari im gleichen Jahr und Schumi wäre wohl schon in Spa oder Monza Weltmeister geworden.
Übrigens: Villeneuves Verhalten erinnert mich sehr stark an Mansell vs. Piquet bei Williams. Im Prinzip war das, was Piquet 1987 da veranstaltet hat, eine Bankrotterklärung an sich selbst. Es fehlte ihm halt die nötige Intelligenz, um das zu erkennen. Wenn man seinen Konkurrenten alle fünf Minuten sabotieren und/oder psychisch fertig machen muss, um zu gewinnen, dann zeigt das, dass der andere eigentlich klar besser war. Und genau so wäre das dann auch bei einer teaminternen Schumi/Villeneuve-Konstellation gewesen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Es ist übrigens erstaunlich, dass Piquet anscheinend völlig unter dem Radar fliegt, wenn es um unfaire Fahrer geht. Denn als ob das, was Piquet 1987 gemacht hat, nicht schon bösartig, niederträchtig und grob unsportlich genug wäre, kommt dann auch noch Patrick Head (sic!) an, ja, genau der Patrick Head, der sonst immer von fair play spricht, setzt sich in den "Beyond the grid"-Podcast und spricht über Nelson Piquet als "great character". Als ich das gehört hatte, fehlten mir echt die Worte.
Wir halten also fest: Senna ist trotz Suzuka 1990 der Größte, Tollste und Beste, Piquet ist ein "great character", bei Hamilton und Alonso werden im Minutentakt wie auf Knopfdruck irgendwelche fadenscheinigen Ausreden für deren unsportliche Aktionen geliefert, aber Schumi ist angeblich unfair und unsportlich? Okay, alles klar. Schön, dass wir das damit geklärt hätten.
Und zu Häkkinen: Wenn man mal Schumis WM-Gegner der 1990er-Jahre miteinander vergleicht, also Häkkinen, Villeneuve und Hill, dann muss man natürlich sagen, dass Häkkinen von den Dreien eindeutig der beste Fahrer war und Schumi am meisten gefordert hat. Daraus müsste man ja eigentlich ableiten, dass es bei Schumi vs. Häkkinen deutlich mehr kontroverse Szenen auf der Strecke hätte geben müssen (Kollisionen, irgendwelche andere Zwischenfälle etc.) im Vergleich zu Schumi vs. Hill und Schumi vs. Villeneuve. Merkwürdigerweise (oder eben auch nicht) gab es aber deutlich weniger solcher Zwischenfälle als gegen Hill oder Villeneuve, nämlich keinen einzigen! Interessant, oder?
Das muss doch also selbst für den größten Hardcore-Schumi-Kritiker der endgültige Beweis sein, dass es völlig absurd und auch unlogisch ist, dass Schumi für sämtliche Zwischenfälle mit Hill und Villeneuve immer der Böse und der alleinige Schuldige gewesen sein soll, wenn es gleichzeitig gegen einen härteren Gegner und besseren Fahrer (Häkkinen) keine einzige solcher Szenen gab.
Häkkinen, das erkenne ich gerne und klaglos an, war immer ein fairer, netter und sympathischer Sportsmann (was natürlich nicht heißen soll, dass ich Schumi unfair fand, das versteht sich von selbst). Das hat man selbst in der ansonsten knallhart pro-Schumi ausgerichteten RTL-Berichterstattung (was ich ausdrücklich gut finde!) anerkannt, während man die Jahre zuvor Hill oder Villeneuve immer hat schlecht aussehen lassen - und das auch offensichtlich völlig zu Recht, wie der Vergleich mit Häkkinen jetzt zeigt.
Insofern könnte man sich ja mal die Frage stellen, ob das Problem nicht viel eher bei Hill und Villeneuve zu suchen wäre. Nur mal so als kleiner Gedankenanstoß... Ich finde das jedenfalls einen spannenden Punkt, der mir schon vor einiger Zeit durch den Kopf ging und den ich hier in einem geeigneten Rahmen (so wie hier) unbedingt mal ausformulieren wollte.
Naja, zunächst einmal finde ich es gut, dass du anerkennst, dass Schumis Gegner die besseren Autos hatten. Das ist schon mal ein Fortschritt und ein Erkenntnisgewinn, auch im Vergleich zu anderen Leuten, die geistig umnachtet der Meinung sind, Schumi hätte seine gesamte Karriere hindurch im überlegenen 2002er-Ferrari gesessen. Nun denn, wie auch immer.Und wer der Teamkollege ist oder wer der Gegner im besseren Auto ist nicht relevant?
Ansonsten antworte ich einfach mal mit einer Gegenfrage: Wer hätte denn Schumis Gegner z.B. in Spa 1995, Barcelona 1996 oder Monaco 1997 sein müssen, damit du diese Leistungen anerkennst? Inwiefern sollte es denn überhaupt eine Rolle spielen, wer der Gegner im besseren Auto ist, wenn die Konkurrenz ohnehin schon den Vorteil des besseren Autos hat? Schumi hat sich in den von mir aufgezählten Szenarien aufgrund des unterlegenen Materials ja sowieso schon gegen stärkere Gegner durchsetzen müssen.
Ich muss dir natürlich nicht erklären, dass Regenrennen ein guter "leveller" sind, weil das Material eine weniger starke Rolle spielt als unter trockenen Bedingungen und gute Fahrer sich im Regen fahrerisch von der Konkurrenz absetzen können. Aber genau das hat Schumi in seiner Karriere doch unzählige Male geschafft, genau wie Senna vor ihm auch. Und davor war es Niki Lauda und davor war es Jim Clark und davor war es Juan Manuel Fangio, die allesamt im Regen die Besten ihrer Zeit waren.
Auch wenn ich wenig von Piquet halte und der Meinung bin, dass er mindestens einen WM-Titel zu viel gewonnen hat, aber klar ist natürlich trotzdem, dass er der eindeutig bessere Fahrer im Vergleich zu de Cesaris ist. Das wird wohl niemand ernsthaft bezweifeln. Wenn Schumi im Qualifying also einen kleineren Vorsprung auf Piquet hat als vorher gegen de Cesaris, dann ist es das Normalste auf der Welt und nichts, was für oder gegen Schumi spricht.Versuch' doch zu verstehen:
Ich meine das so: wegen der geringen Abstände zu Piquet, wird gesagt, MSC sei doch schließlich Rookie gewesen. Das könnte man aber nur dann gelten lassen, wenn es davor nicht de Cesaris gegeben hätte, gegen den MSC aber auf Anhieb monströsen Abstand von knapp acht Zehnteln gelegt hat.
Will sagen: MSC war auch schon in seiner Piquet-Phase "voll drauf", wie man an seiner Leistung gegen de Cesaris auf einer ihm völlig unbekannten Strecke sieht, den er ja extrem abgeledert hat (wie auch später Brundle, Patrese, Jos, J.J., Herbert, Irvine, ...) und deshalb sind die nur geringen Abstände, die er gegen Piquet geholt hat mit dem Argument, "MSC sei noch zu neu gewesen" nicht wegzuwischen.
Im Übrigen bin ich auch niemand, der diesen Punkt überhaupt jemals angeführt hat. Ich habe es in meinem letzten Posting schon geschrieben: Schumi war sowohl gegen de Cesaris als auch gegen Piquet ein Rookie, er war sogar noch 1992 gegen Brundle immer noch ein Rookie, bis einschließlich Budapest 1992. Dass er in dieser Zeit unterschiedlich starke Teamkollegen hatte und seine Abstände im Qualifying dementsprechend unterschiedlich groß waren, ist einfach eine nüchterne Tatsachenbeschreibung, mehr aber auch nicht.
Statistik: Verfasst von Schumi_Fan_1990 — 22.06.2024, 23:22