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Motorrad • Bradls letzter Grand Prix: "Würdiger, emotionaler und schöner Abschied"

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Beim MotoGP-Saisonfinale in Barcelona bestreitet Stefan Bradl sein letztes Rennen: Der Deutsche macht bei Honda den Weg frei für die Neuzugänge im HRC-Testteam

Stefan Bradl hat beim Saisonfinale der MotoGP sein letztes Rennen bestritten. Der deutsche Honda-Testpilot ging in Barcelona ein letztes Mal mit einer Wildcard an den Start. Seine Rolle als HRC-Tester wird er weiterhin ausüben, doch für die Renneinsätze kommen ab 2025 andere Fahrer in Frage.

Beim Abschiedsrennen kam Bradl auf P22 ins Ziel und hatte 47,7 Sekunden Rückstand auf Sieger Francesco Bagnaia (Ducati). Da Honda mit Alex Espargaro und Takaaki Nakagami zwei weitere Testfahrer verpflichtet hat, rückt Bradl in die zweite Reihe.

"Es war eine gemeinsam getroffene Entscheidung, die gewachsen ist, als klar wurde, dass Aleix und 'Taka' mich als Testfahrer unterstützen", kommentiert Bradl nach seinem finalen Renneinsatz für Honda. Er unterstreicht, dass er keinen Groll empfunden hat, als er erfuhr, dass Honda das Testteam stärkt.

Im Gegenteil. "Für mich ist es eine mega gute Unterstützung. Das Pensum, das ich in den vergangenen Jahren absolviert habe, war immens hoch. In der jetzigen Situation ist es gut für Honda", befürwortet Bradl die strategische Entscheidung, das HRC-Testteam zu stärken.



Mit Blick auf die neue Konstellation hat Bradl von sich aus den Weg frei gemacht und überlässt die Wildcards jetzt anderen Piloten. Mit Aleix Espargaro stößt ein MotoGP-Laufsieger zum HRC-Testteam. Der Spanier bringt zudem viel Know-how von Aprilia mit. Bradl stellt sein Ego hinten an, weil er sich bewusst ist, dass die Neuzugänge im Testteam vom puren Speed her im Vorteil sind.

Dennoch plant Bradl, weiterhin regelmäßig zu testen, um seinen Speed nicht zu verlieren. Sein Vertrag bei Honda geht noch bis Ende 2026. "Man muss nach wie vor auf dem Bike sitzen und jeden Monat ein paar Kilometer abspulen, denn sonst wird man nicht schneller. Ich bin gespannt, wie es eingeteilt wird. Wir haben aber genug zu tun", kommentiert der Deutsche.

Beim MotoGP-Nachsaisontest am Dienstag wird Bradl nicht zum Einsatz kommen. Dafür ist im Dezember ein dreitägiger Test in Malaysia geplant. Bradl soll vom 17. bis 19. Dezember in Sepang Erfahrungen sammeln, um die Entwicklung der Honda RC213V zu beschleunigen.



Die Stärkung des Testteams unterstreicht, dass Honda weiterhin bemüht ist, den Rückstand auf die Konkurrenz aufzuholen. Seit einigen Jahren ist der erfolgsverwöhnte japanische Motorradriese das Schlusslicht der in der MotoGP aktiven Hersteller.

Für Bradl bestehen allerdings keine Zweifel, was den Weg zurück an die Spitze angeht. "Sie haben einen Plan", bemerkt der langjährige Honda-Testpilot, der weiterhin seinen Beitrag leisten möchte: "Ich als Testfahrer kümmere mich um Dinge, die man an einem Rennwochenende nicht so einfach einbauen kann."

"Sie sind in der Lage, Erfolg zu haben", betont Bradl. "Es handelt sich um den erfolgreichsten Hersteller in diesem Sport. Ich bin mir sicher, dass das Wissen und die Leidenschaft groß genug sind, um wieder erfolgreich zu sein."



Als Stefan Bradl in der MotoGP-Saison 2012 in die MotoGP aufstieg, war Honda einer der stärksten Hersteller, wenn nicht sogar der stärkste. Die erste Version der RC213V war von Beginn an konkurrenzfähig und Bradl stellte bereits in seiner Rookiesaison viele gute Ergebnisse sicher. Zwölf Jahre später geht Bradls MotoGP-Karriere nun zu Ende.

"Ich sehe mich nicht als Superstar-Legende", bemerkt der ehemalige Moto2-Champion. "Nächste Woche wird Rafael Nadal seine Tennis-Karriere beenden. Das hat einen anderen Effekt, als wenn Stefan Bradl sein letztes MotoGP-Rennen fährt."

Die Schlussphase seines letzten MotoGP-Rennens war dennoch emotional. "Mir sind in den letzten Runden gewisse Dinge durch den Kopf gegangen. Ich habe mich an meine Anfänge erinnert", verrät Bradl.

"Wichtig war, dass der Papa an diesem Wochenende mit vor Ort war. Er hat hier sehr viel Spaß gehabt. Er hat dieses Projekt mit mir angefangen und jetzt auch abgeschlossen", erklärt der 34-Jährige und bedankt sich bei Vater Helmut.

Abschließend bezeichnet Bradl seinen letzten Auftritt als "würdigen, emotionalen und schönen Abschied". In Zukunft möchte der Zahlinger neben seiner Arbeit für Honda regelmäßiger für ServusTV als Experte agieren.

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Statistik: Verfasst von Redaktion — 18.11.2024, 10:05



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