Welche "unsichere Rückkehr auf die Strecke" meinst du bitte? Was hätte Schumi denn machen sollen? Soll er so lange am Straßenrand stehen bleiben, bis auch der Fahrer auf P15 vorbei gefahren ist und er sich dann gefahrlos vor den Simteks und Pacifics wieder einsortieren kann?Es war schon damals ein Manöver des Teufels, erst die im Prinzip unsichere Rückkehr auf die Strecke mit der instinktiven Sperre der Aussenbahn und dann, noch immer halb querstehend, dasselbe auf der Innenbahn.

Es ist mir schon klar, dass du das sarkastisch meinst. Aber ja, genau das hätte Hill tun sollen. Er war nun mal zu überhastet und ist in eine Lücke gestochen, die offensichtlich nicht da war.Der nachträgliche Rat an Hill, dabei doch einfach etwas abwartender reagiert zu haben sollen, ist von großer fachmännischer Schärfe.
Man kann und muss von jemandem, der Weltmeister werden will, diese Übersicht und Abgeklärtheit nun mal erwarten können. Zudem hätte es Hill sowieso merkwürdig vorkommen müssen, dass er plötzlich direkt an Schumi dran war, wenn der Abstand vorher die ganze Zeit immer ca. zwei bis drei Sekunden betrug.
Seit wann holt man unter normalen Umständen binnen zwei Kurven zwei Sekunden auf, ohne dass der Vordermann technische Probleme oder einen Fahrfehler hat? Hill hätte wissen bzw. erahnen müssen, dass mit Schumi bzw. mit seinem Auto etwas nicht stimmt. Auch das darf und muss man von einem WM-Kandidaten erwarten können.
Ja, total bewundernswert. Mir kommen gleich die Tränen. Ein WM-Titel für Hill wäre unverdient sondergleichen gewesen. Hill hat massiv von Schumis Disqualifikationen und Rennsperren profitiert und hatte ob dieser günstigen Umstände vor dem letzten Rennen nicht etwa 20 Punkte Vorsprung auf Schumi, sondern einen Punkt Rückstand. Wie um alles in der Welt kann man auf die Idee kommen, dass Hill ein würdiger Weltmeister gewesen wäre?Bewundernswert hingegen die völlig stoische Reaktion von Frank W., obwohl auch damals schon Kopfhörer in der Nähe waren.
Das Williams-Team hätte ja auch einfach einsehen können, dass Benetton und Schumi klar besser waren und dass man selbst nur durch die Wettbewerbsverzerrung der FIA und der Rennleitung überhaupt in die Position kam, die WM derart ausgeglichen gestalten zu können. Mit der eigenen Leistung hatte das nur bedingt zu tun.
Die Briten sind doch immer so auf fair play bedacht und legen großen Wert darauf, dass die Erfolge "well deserved" sein müssen. Ein WM-Titel für Hill wäre ganz sicher nicht "well deserved" gewesen.
Hill und "sportsmanship" in einem Satz zu erwähnen, ist auch einigermaßen skurril. Wie "sportsmanlike" war Hill denn in Silverstone 1995 und in Monza 1995? Diese beiden Kollisionen zwischen ihm und Schumi gehen ganz klar auf Hills Kappe. Der einzige Unterschied zu Schumi ist, dass er nicht einmal ansatzweise die Kritik dafür bekommen hat, die Schumi ständig ertragen musste und die in den beiden Fällen (anders als oft bei Schumi) wirklich mal angebracht gewesen wäre.Auch Hill hat in seiner englischen Sportsmanship lange nicht kapiert, dass er da von einem Ruchlosen düpiert worden ist.
Das Manöver von Hill war einfach stümperhaft und schlecht ausgeführt. Und wenn wir hier über die besten Fahrer der damaligen Zeit sprechen, dann muss man eben von einem Fahrer der WM werden will auch erwarten, dass er so eine Situation besser einschätzt und ausnutzt. Nur weil man persönlich nicht mit Schumacher klar kommt, kann man das ganze trotzdem mal nüchtern und sachlich betrachten!


Statistik: Verfasst von Schumi_Fan_1990 — 14.11.2024, 09:32